Worum geht es bei METHODOS?
Worum geht es bei METHODOS?
Es geht um methodisches und rationales Denken. Wenn man eine Sache verstehen will, ist es oft hilfreich, auf ihren Ursprung zu schauen. Wie sind Methodik und Rationalität entstanden?
Blicken wir kurz zurück auf die Zeit davor, auf die Zeit, bevor Methodik und Rationalität entstanden, auf die Zeit vor der Philosophie.
Ursprünglich glaubten die Menschen, dass alles, was passiert, irgendwie von Göttern ausgelöst ist: das Wachsen der Pflanzen, Regen usw.
Im Laufe der Zeit begannen die Menschen, dies kritisch zu sehen: sie hörten die teilweise recht abenteuerlichen Geschichten der Götter und fragten sich, wie das mit den Abläufen in der Welt übereinstimmen kann.
Etwa ab 600 v. Chr. beginnen die ersten Menschen, nach natürlichen Ursachen für die Abläufe in der Welt zu forschen. Sie werden als die ersten Philosophen bezeichnet. Sie sehen keine Götter, sondern physikalische Kräfte am Werk. Die kann man erforschen und durch diese Forschung die Abläufe in der Welt erklären.
Nach einigen Jahrzehnten solcher Forschungen tauchte eine neue Frage auf: es ging jetzt nicht mehr nur um die Beobachtung physikalischer Kräfte, sondern um die grundsätzlichere Frage, wie eigentlich Beobachtungen zu bewerten sind.
Damit geht es in der Philosophie ab jetzt um die Grundfrage einer jeden Wissenschaft: Was ist Wissen? Wie erlange ich sicheres Wissen, wie kann ich es argumentativ abwägen und begründen? Wodurch unterscheidet sich „Wissen“ von „Meinung“? Welche Kriterien müssen gelten, um von „Wissen“ sprechen zu können und welche methodischen Schritte sind nötig, um ein solches Wissen zu erlangen?
In diesem thematischen Feld entwickelt sich die Philosophie als akademische Disziplin und als Grundlagenwissenschaft.
Philosophen wie Sokrates, Platon oder Aristoteles schaffen ein großangelegtes, systematisches Lehrgebäude, das in vielen Punkten bis heute gültig ist.
METHODOS schaut sich diese Entstehungsgeschichte der Philosophie genau an. Die einzelnen Schritte hin zum rationalen logischen und methodischen Denken werden aufbereitet und für uns heute nachvollziehbar gemacht.
Auf diese Weise entsteht eine Methode, die es erlaubt, heute die Schritte zu gehen, die damals zur Entstehung von Rationalität und Logik geführt haben. METHODOS macht damit nicht nur ein spannendes Stück Geschichte erlebbar, sondern wiederholt das, was damals geschah: Aufbau und Entwicklung von methodischem Denken.
“Dass es für die Philosophen ein Leichtes sei,
reich zu werden …”
Zum Schluss eine kurze Anekdote über den ersten historisch bekannten Philosophen, Thales von Milet (ca. 623 – 545 v. Chr.), die uns Aristoteles überliefert hat.
Der Vorwurf, dass Philosophie eine brotlose Kunst sei, ist so alt wie die Philosophie selbst und wurde auch dem Thales von Milet gemacht.
Thales reagierte auf diese Vorwürfe auf die philosophischste aller Weisen und schlug zurück: aufgrund seiner Berechnungen wusste er, dass die nächste Olivenernte sehr reichlich ausfallen würde. Er nahm sein ganzes Geld zusammen und mietete bereits im Winter sämtliche Olivenpressen der Region für einen sehr geringen Preis an. Als dann die Erntezeit kam und der Bedarf nach Olivenpressen sehr groß war, konnte er jeden Preis verlangen und verdiente in dieser Zeit ein Vermögen.
„Auf diese Weise hat er demonstriert, dass es für die Philosophen ein Leichtes sei, reich zu werden, wenn sie nur wollten“, kommentiert Aristoteles anerkennend.