Wie entstand METHODOS?

In der Wissenschaft

Als Student, als Doktor, als Professor der Philosophie habe ich mich viele Jahre mit dem Ursprung der Philosophie beschäftigt.

Warum?

Die Philosophie entstand vor 2.500 Jahren in Griechenland. Bis dahin hat man die Welt mit Göttern und Naturgeistern erklärt. Auf einmal begann man, nach logischen und rationalen Erklärungen zu suchen.

Ich fand das immer faszinierend. Wie auf einmal eine geistige Revolution ausbricht und man beginnt, nach Ursachen zu forschen. Wie man beginnt, Argumente auszutauschen und zu gewichten. Wie man beginnt, wissenschaftlich zu arbeiten und auch darüber nachzudenken, was Wissenschaft eigentlich ist.

Wie man die Macht und die unglaubliche Weite erkennt, die im Denken selbst liegt.

Es war so, als würde die Welt damals aus einem Schlaf, aus einem Nebel erwachen. Auf einmal ist der Nebel weg und der Mensch schaut wach und neugierig um sich, was die Welt eigentlich ist und wie sie funktioniert.

Ich finde diesen Vorgang unglaublich spannend. Er hat auch sehr viel mit uns heute zu tun.

Weil unsere Kultur und unsere Mentalität in ihrer Suche nach Vernunft, Rationalität und Effektivität damals gebaut wurden. Und weil genau das heute in Zeiten von Fake News und schnellen Antworten durchaus auf dem Prüfstand ist. Diese Zeit damals erklärt uns, warum und wie die Idee entstanden ist, rational zu denken und warum diese Idee auch heute noch wichtig ist.

Diesen Themen bin ich jahrelang nachgegangen. Habe mich durch die Texte der alten Griechen gewühlt und durch die Texte von schlauen Menschen, die über die Griechen geschrieben haben.

 

Neuer Weg: von der Wissenschaft in die Beratung

Dann entschied ich mich, als Philosoph in die Beratungsbranche zu gehen. Für mich war klar: die Philosophie ist das Thema, das du deinen Kunden anbieten willst. Aber wie und was genau?

Ich habe mich informiert, was überhaupt in der Branche passiert und was angeboten wird.

Ich habe mit erfahrenen Beratern und potentiellen Kunden gesprochen. Ich habe Beratungsliteratur gewälzt und Kurse besucht. Ich stellte fest, dass es – wie in jeder Branche – gute und schlechte Leute gibt, kompetente Experten und fröhlich-laute Schaumschläger.

Ich merkte aber auch, dass etwas in dieser Branche nicht vorhanden ist.

Es gibt die Unternehmensberatung, die sich um die wirtschaftlichen Aspekte kümmert, um die Analyse von Marktsituationen, die Steigerungen von Rentabilität und Effektivität usw.

Dann gibt es noch die Beratungen von Führungskräften und Mitarbeitern. Sei es in Form von Training, Coaching oder was auch immer. Hier geht es inhaltlich zumeist darum, soziale Problem zu entdecken und auszuschalten, darum, die Leute psychisch oder sozial oder kommunikativ fit zu machen.

Was mir allerdings auffiel, war das Fehlen der Ebene, um die es der Philosophie geht: aus einem Menschen jemanden zu machen, der eigenständig Situationen erfassen und deshalb gute Entscheidungen treffen kann.

Es geht ja nicht nur darum, dass jemand lernt, warum er Stress mit seinem Arbeitskollegen hat, dass er auf seine Gesundheit achten muss und wie er ein Mitarbeitergespräch führt. All das ist wichtig, keine Frage.

Aber es braucht ja auch die Fähigkeit, eigenständig zu denken. Eigenständig etwas Neues verstehen zu können. Eigenständig und aufbauend auf dem, was man verstanden hat, eine gute Entscheidung treffen zu können, die man vor sich und vor anderen inhaltlich gut begründen kann.

Diese Ebene war in der Beratungs- und Coachingbranche so gut wie nicht vorhanden.

Aber gerade in einer Zeit, die von ständigen Umbrüchen, Neuerungen und einer immer schneller galoppierenden Geschwindigkeit geprägt ist, ist diese Fähigkeit überlebenswichtig – für jeden, der verstehen muss und Entscheidungen treffen muss.

 

Thema Denken

Es war mein Thema, mit dem ich mich jahrelang beschäftigt hatte: Rationalität, Denken, Vernunft. Aber wie und was? Wie ein so sperriges Thema überhaupt greifbar machen können?

Wieder einmal halfen mir die alten Griechen, die mich jahrelang begleitet hatten.

Wenn es darum geht, in methodisches Denken einzuführen, dann macht man das doch am besten, indem man auf den Anfang schaut?

Methodisches Denken fällt heute nicht vom Himmel und fiel es damals auch nicht. Damals waren bestimmte Schritte nötig, die aufeinander aufbauten, und die die Philosophen im Laufe vieler Jahrzehnte entwickelt haben.

Wenn man die Entstehung der Philosophie, die Entstehung des rationalen Denkens in verschiedene, methodische Schritte einteilt, dann hat man doch die beste Methodik, die es gibt. Nämlich die Methode derjenigen, die es erfunden haben.

Ich setzte mich hin und ging noch mal die Philosophen der ersten Jahrhunderte durch, und auch die Leute, die vor der Philosophie waren: Ependichter wie Homer, dann Lyriker, Tragödiendichter, Geschichtsschreiber. Die Philosophen, Thales von Milet, Heraklit, Parmenides, Sokrates, Platon, Aristoteles …

Ich schaute mir die vielen alten Texte nochmal an, immer im Hinterkopf die Fragen: Was hat jemand Neues für das methodische Denken gebracht? Welcher Schritt ist der nächste? Wie baut das alles aufeinander auf? Wie kann man ein schönes Paket daraus machen?

METHODOS

Schließlich hatte ich es: Ich erkannte ein neues Gesamtbild der Entstehung der Philosophie und konnte es handhabbar in sieben Schritten zusammenfassen. Sieben Schritte, die damals nötig waren, damit die Philosophie als Weg des rationalen und methodischen Denkens entstehen konnte.

Diese Schritte waren die Entwicklungsschritte hin zu dem, was Philosophie ist und was Philosophie heute sein kann (und muss): ein Weg rationalen und methodischen Denkens.

Der Name dieses Wegs konnte nur METHODOS heißen.

Dieses Wort kommt aus dem Griechischen und heißt so viel wie „einem Weg nachgehen“, „einen Weg verfolgen“.

Und genau darum geht es ja: nicht umherzuirren, sondern planvoll einen bestimmten Weg abzugehen, von dem man weiß, dass er zum Ziel führt. Das ist eine Methode. Die Philosophie ist eine Methode, eine Methode des Denkens und diese Methode, das war mir dann klar, will ich weitergeben.

Worum geht es bei METHODOS?

Für wen ist METHODOS?